Dealer-Fehler: Sind die Berichterstatter in der Verantwortung?

Der unfaire Bust Out von Divyam Satyarthi bei der World Series of Poker Circuit hat eine spannende Diskussion entfacht. Sollen Reporter einschreiten oder sollen sie nur berichten?

Beim $1.700 Main Event der WSOP Circuit in Baltimore flog Divyam Satyarthi mit einem Flush gegen eine Straight raus. Weder der Dealer noch der Spieler lasen das Board richtig, die Hand landete im Muck.

Ein Leser des Livefeeds kommentierte den Fehler auf Social Media. Nachdem die Berichterstatter ein Video analysiert hatten, konnte der Fehler bestätigt werden. Allerdings zu spät für Satyarthi.

Der US-Amerikaner kassierte $64.458, hätte jedoch auch mit $94.305 oder $140.752 und einem WSOPC-Ring vom Tisch gehen können. Dass die beiden anderen Spieler den Fehler nicht bemerkt haben, ist möglich. Dass sie aufgrund der Payouts nichts gesagt haben, ist verständlich.

Die Poker-Community diskutiert nun darüber, warum die Berichterstatter nicht früher eingeschritten sind, beziehungsweise über die generelle Verantwortung der Reporter. Hier gibt es extrem starke Meinungen auf beiden Seiten.

Matt Savage appelliert an die Integrität und wünscht sich, „dass sie Stift und Papier beiseitelegen […] wenn ein Dealer einen Fehler macht und ein Spieler um einen Pot betrogen wird.

Andere sind der Meinung, dass sich Berichterstatter heraushalten müssen. Shaun Deeb weist darauf hin, dass Reporter oftmals sogar im Vorfeld geschult werden, sich unter keinen Umständen einzumischen.

Adam Owen geht sogar so weit, dass Berichterstatter das Spiel manipulieren könnten. Um den potenziellen Konflikt zu unterstreichen, bietet der Poker-Pro $1.000 für alle gemeldeten Fehler, die ihn um einen Pot bringen, sowie $1.000 dafür, wenn ein Fehler, der ihm zu Unrecht einen Pot einbrachte, verschwiegen wird.

Barny Boatman glaubt, dass sowohl Dealer als auch Reporter einen anstrengenden und undankbaren Job haben. Allerdings sieht er nur das Turnierpersonal in der Verantwortung und glaubt, Berichterstatter sollten niemals dazu aufgefordert werden, Fehler zu melden.

Der Engländer liefert einen Lösungsansatz mit: Anstatt dass der Dealer die Hand zuerst in den Muck befördert, soll erst der Pot verteilt werden. Dies gibt den Spielern etwas mehr Zeit, potenzielle Fehler zu bemerken.

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