Der Markt wächst und mittlerweile ist Glücksspiel überall anzutreffen. Egal ob in Livestreams, auf Social Media oder in Videospielen. Oft sind es die Schwarzmarktanbieter, die neue Grenzen austesten.
Regulierung ist wichtig und bringt sowohl Spielern als auch Anbietern Sicherheit. Mittlerweile sind die meisten Glücksspielmärkte erschlossen oder aber zumindest ganz klar geschlossen. Allerdings sind Gesetze und Richtlinien im Internet oftmals schwer umzusetzen.
Beispielsweise hilft es wenig, wenn Finanzdienstleister wie PayPal nur mit regulierten Anbietern zusammenarbeiten, während es Schwarzmarktanbieter gibt, die Kryptowährungen akzeptieren.
Auch IP-Sperren, welche gerne seitens der Regulierungsbehörden als Lösung genannt werden, sind kein Wundermittel. Schwarzmarktanbieter sind flexibel und haben die nötigen Ressourcen, um schnell zu reagieren.
Wie sehr Schwarzmarktanbieter den Markt dominieren, zeigen die jüngsten Studien. Die Campaign for Fairer Gambling (CFG) und Yield Sec haben den US-amerikanischen Markt untersucht.
Die Bruttoeinnahmen aus Glücksspielen der legalen Anbieter lagen 2024 bei rund 23 Milliarden US-Dollar (+36 %). Mit 67,1 Milliarden US-Dollar (+64 %) haben die Schwarzmarktanbieter im gleichen Zeitraum fast dreimal so viel eingenommen.
Das Verhältnis von legalen zu illegalen Anbietern zeigt eine noch größere Diskrepanz. Laut Studie gibt es 95 legale und 917 illegale Anbieter. Beworben werden diese durch 106 legale beziehungsweise 668 illegale Affiliates.
Markant ist auch, dass die Schwarzmarktanbieter eine sehr hohe Reichweite haben. 88 % der Zielgruppe sind über das Angebot der illegalen Casinos und Buchmacher informiert:
„Die Auswirkungen von Glücksspiel und verwandten Inhalten auf das Publikum werden über eine kombinierte Betrachtung der acht zentralen Ökosystem-Komponenten (Suche, Peer-to-Peer-Kommunikation, Websites, Werbung, Streaming, Affiliates, soziale Medien, Apps) erfasst“, so ein Kommentar in der Studie.
Fast zeitgleich wurde eine Schwarzmarktstudie von Deal Me Out veröffentlicht. Die Organisation aus Wales untersuchte die Marketingstrategie der Schwarzmarktanbieter auf YouTube, Kick, Twitch sowie Discord.
Mittlerweile zocken auch immer mehr Minderjährige. Laut Schätzungen, die auf der Studie basieren, haben mehr als 420.000 Kinder im Vereinigten Königreich am illegalen Glücksspiel teilgenommen.
Dass der Kampf gegen skrupellose Anbieter fast aussichtslos erscheint, zeigt ein in der Studie genanntes Beispiel: „Der Gambling Commission ist es nur teilweise gelungen, Betreiber abzuschrecken.
Zwar wurde eine Glücksspiel-Website, die Kinder über das Spiel ‚Roblox‘ ins Visier nahm, abgeschaltet. Jedoch war die Seite bereits 36 Stunden später über einen anderen Anbieter wieder online.“