Jahr auf Jahr wird bei der World Series of Poker der „Spieler des Jahres“-Titel vergeben. Wer sich zum WSOP Player of the Year spielt, hat sich einen Eintrag in die Pokergeschichtsbücher gesichert.
Der erste WSOP-POY-Titel wurde 2004 ausgespielt. Allerdings gab es bereits im Vorfeld eine Nominierung zum besten Spieler. Genau genommen wurde in der Geschichte der WSOP der erste Sieger auf diese Art bestimmt. Bei der WSOP 1970 wurden nur Cash Games gespielt und Johnny Moss war der erfolgreichste Spieler.
Die Idee, wer der „Best All Around Player“ ist, wurde dann in den 80ern erneut verfolgt. Bei der WSOP in den Jahren 1980 und 1981 wurden Herbert „Oklahoma Johnny“ Hale sowie David „Chip“ Reese jeweils zum Most Valuable Player ernannt.
Die beiden Pokerspieler erhielten jeweils ein WSOP-Bracelet, welches jedoch nicht als WSOP-Sieg gewertet wird. 1981 gab es mit dem „Most Congenial Player“ noch einen zweiten Preis. Der sympathischste Spieler wurde Seymour Liebowitz.
Der erste Titel & der erste Zweifachgewinner
Den ersten offiziellen Titel mit Namen Player of the Year gab es dann erst nach der Jahrtausendwende. Bei der WSOP 2004 spielte sich Daniel Negreanu zum Player of the Year. Der gebürtige Kanadier wiederholte das Kunststück 2013 und ist bisher der einzige zweifache Gewinner.
George Danzer wird WSOP-Spieler des Jahres
Der einzige deutschsprachige Bracelet Gewinner, der WSOP Player of the Year wurde, war George Danzer. Damals zählte die WSOP APAC zur Gesamtwertung. Im engen Rennen mit Brandon Shack-Harris sicherte sich Danzer den Titel im Crown Melbourne.
Kritik an der POY-Wertung
Welche Turniere zählen oder wie Buy-Ins oder Teilnehmerfelder gewertet werden, sorgte von Beginn an für Diskussionen. Es gab immer wieder Änderungen und lange Zeit wurde jeder Cash gewertet.
Dies führte zu absurden Praktiken. So gab es Spieler, die mehrere Turniere gleichzeitig spielten und einfach nur einen Cash sammeln wollten. Insbesondere nach der Einführung der Online-Bracelets 2015 galt: Masse statt Klasse.
2024 wurde nachgebessert und nur die zehn besten Ergebnisse gewertet. Dabei zählt maximal ein Online-Turnier und ein Spieler muss mindestens in fünf Events einen Cash holen. Gewertet werden nur die Events der Sommerserie in Las Vegas.
Der Weltmeister wird Spieler des Jahres
Mit Greg Merson gab es bisher nur einen Main-Event-Gewinner, der im selben Jahr WSOP Player of the Year wurde. Der US-Amerikaner holte neben dem Bracelet im Main Event auch den Sieg in der $10.000 NLH 6-Max Championship.
Ein Main-Event-Sieger, der Spieler des Jahres in einem anderen Jahr wurde, ist Chris Ferguson. Den Main-Event-Sieg verbuchte der Poker-Pro in 2000, den POY-Titel schnappte sich Ferguson dann 2017.
Knapp war es bei Jonathan Duhamel. Der Kanadier spielte sich 2010 zum Main-Event-Sieg und wurde bei der WSOP 2015 Runner-Up im POY-Rennen. Ähnlich erging es Daniel Weinman, der 2022 POY-Runner-Up wurde und im Folgejahr das Main Event gewann.
WSOP-Rekordspieler ist nur die zweite Wahl
Phil Hellmuth führt die Liste der Bracelet-Gewinner mit großem Abstand an. Der Rekordspieler hat es bisher dennoch nicht geschafft, sich den Titel „Spieler des Jahres“ zu sichern. Bemerkenswert ist jedoch, dass er 2006, 2011, 2012 und 2021 jeweils Runner-Up wurde, was wiederum ein Rekord für sich ist.
Erwähnenswert ist, dass Shaun Deeb Player of the Year bei der WSOP 2018 wurde und im Jahr darauf beinahe einen Back-to-Back-Titel holen konnte. 2023 wurde der US-Amerikaner ein zweites Mal Runner-Up.
Alle WSOP Spieler des Jahres
WSOP | Player of the Year | Bracelets | Final Tables | ITM | Runner-Up |
---|---|---|---|---|---|
2004 | Daniel Negreanu | 1 | 5 | 6 | Ted Forrest |
2005 | Allen Cunningham | 1 | 4 | 5 | Mark Seif |
2006 | Jeff Madsen | 2 | 4 | 5 | Phil Hellmuth |
2007 | Tom Schneider | 2 | 3 | 4 | Michael Binger |
2008 | Erick Lindgren | 1 | 3 | 5 | Barry Greenstein |
2009 | Jeff Lisandro | 3 | 3 | 6 | Ville Wahlbeck |
2010 | Frank Kassela | 2 | 3 | 6 | Michael Mizrachi |
2011 | Ben Lamb | 1 | 4 | 5 | Phil Hellmuth |
2012 | Greg Merson | 2 | 2 | 5 | Phil Hellmuth |
2013 | Daniel Negreanu | 2 | 4 | 10 | Matthew Ashton |
2014 | George Danzer | 3 | 5 | 10 | Brandon Shack-Harris |
2015 | Mike Gorodinsky | 1 | 3 | 8 | Jonathan Duhamel |
2016 | Jason Mercier | 2 | 4 | 11 | Paul Volpe |
2017 | Chris Ferguson | 1 | 3 | 23 | John Racener |
2018 | Shaun Deeb | 2 | 4 | 20 | Ben Yu |
2019 | Robert Campbell | 2 | 5 | 13 | Shaun Deeb |
2021 | Josh Arieh | 2 | 5 | 12 | Phil Hellmuth |
2022 | Dan Zack | 2 | 4 | 16 | Daniel Weinman |
2023 | Ian Matakis | 1 | 3 | 22 | Shaun Deeb |
2024 | Scott Seiver | 3 | 5 | 17 | Michael Rocco |