Der strahlende Aufstieg vom Grand Casino Liechtenstein – hart durch die Schweizer Sperrlisten ausgebremst. Wie geht es weiter im Las Vegas der Alpen? Wir haben uns mit Yalcin „Cino“ Dündar, dem CEO des GCLI unterhalten.

PokerExklusiv: Hallo Cino, schön, dass Du Dir kurz Zeit nimmst. Zunächst mal „Alles Gute für 2025“ und auch Gratulation zu Eurer Nominierung bei den European Casino Awards als „Best Overall Casino“.
Yalcin „Cino“ Dündar: Dankeschön und natürlich Euch alles Gute mit Eurer neuen Seite.
PokerExklusiv: Vielen Dank! Letzten Dezember feierte das GCLI das fünfjährige Bestehen. Trotz Pandemie hat sich das Casino schnell etabliert und vor allem auch in der Pokerwelt Maßstäbe gesetzt. Umgekehrt weißt man jetzt aber auch, dass gerade die Schweizer Sperrlisten massiven Einfluss auch auf die Pokerspieler haben. Als das Pokerverbot der Clubs kam, haben sich viele aus Protest gegen den Schweizer Casinoverband sperren lassen und haben jetzt natürlich die Alternative Liechtenstein genutzt. Wie geht es jetzt weiter?
Yalcin „Cino“ Dündar: Seit Inkrafttreten der Sperrlisten sind die Besucherzahlen massiv zurückgegangen. Jetzt kann man von Januar-Loch reden, aber verglichen zum Vorjahr machen sich die Sperrlisten schon stark bemerkbar. Ich muss allerdings auch sagen, dass Poker davon weniger betroffen ist, als das Livegame und die Slots.
PokerExklusiv: Liechtenstein hat ja viele Regelungen der Schweiz, war das nicht absehbar, dass auch die Sperrlisten hier gelten werden?
Yalcin „Cino“ Dündar: Nein. Es hätten sich doch nicht so viele Casino um einen Standort in Liechtenstein bemüht
PokerExklusiv: Aber die Schweizer Casinos „leben“ doch auch mit den Sperrlisten….
Yalcin „Cino“ Dündar: Für uns gelten aber weitere Einschränkungen. Wir dürfen ja zum Beispiel nicht in der Schweiz werben, Online Casino dürfen wir auch keines anbieten. Und wir sind nicht in, sondern neben der Schweiz. Zu uns muss der Spieler schon extra herfahren. Wenn er bei uns nicht spielen kann, dann fährt er eben nach Österreich, nach Deutschland – oder jetzt sogar wieder nach Campione.
PokerExklusiv: Oder anders gesagt – wenn sich nicht alle Länder bei den Sperrlisten absprechen, dann macht das gar keinen Sinn.
Yalcin „Cino“ Dündar: Ja, so ist es. Weil emotional gesehen muss ich sagen, dass es einfach nur eine Bestrafung der Casinos in Liechtenstein ist. Wir – und auch die anderen – haben uns etwas aufgebaut, uns etabliert, auch für eine Belebung von Wirtschaft und Tourismus gesorgt, und jetzt wird das alles einfach wieder zerstört.
PokerExklusiv: Trotz Sperrlisten öffnet ja nicht unbedingt weit von Euch aber jetzt wieder ein neues Casino – und kein kleines.
Yalcin „Cino“ Dündar: Das stimmt schon, aber längerfristig gesehen, sieht es für die Casinos hier nicht gut aus, eher sehr düster. Mit der Beschränkung der Schweizer hat man wieder erreicht, dass viel mehr privat gespielt wird oder auch in ausländischen Casinos. Wir bleiben in der Rechnung über und ich glaube nicht, dass es eine lange Zukunft für die Casinos in Liechtenstein geben wird, wenn alles so bleibt wie es jetzt ist.

PokerExklusiv: Ihr versucht mit längeren Öffnungszeiten, niedrigeren Einsätzen im Livegame oder auch dem Rake Cap von CHF 5 Spieler für die Spieler attraktiver zu sein.
Yalcin „Cino“ Dündar: Aber das sind halt nur Optionen, um mit der Situation umzugehen und attraktiv für die Spieler zu sein – unter den gegebenen Umständen..
PokerExklusiv: Gibt es Intentionen, dass Sperren von Spielern, die eigentlich gar nicht begründet waren, wieder aufzuheben?
Yalcin „Cino“ Dündar: Das ist schwierig. So lange man nicht gesperrt ist, kann man spielen. Beachtung findet man bei auffälligem Spielverhalten. Ist man aber gesperrt, dann muss man so viel nachweisen und offenlegen, dass die Spieler doch lieber privat spielen oder eben ins Ausland wechseln.
PokerExklusiv: Du zeichnest eine sehr düstere Zukunft für die Liechtensteiner Casinos…
Yalcin „Cino“ Dündar: Die Zahlen der ersten Zeit versprechen leider nichts Gutes.
PokerExklusiv: Was heißt das für die Pokerspieler bei Euch?
Yalcin „Cino“ Dündar: Naja, wir haben jetzt das Warriors Festival, bei dem wir CHF 200.000 als Preisgeld garantierten. Aber im Februar kommen Hendon Mob Championship und Bounty Hunter Days, wo es keine Garantiesumme gibt. Wir können leider in der aktuellen Situation keine großen Garantiesummen ausloben. Sehen wir, dass die Pokerspieler weiter wie früher zu uns kommen, dann lässt sich wieder leichter planen. Aber aktuell müssen wir bei den Garantiesummen zurückstecken.
PokerExklusiv: Aber dennoch wird es einen vollen Pokerkalender bei Euch geben?
Yalcin „Cino“ Dündar: Natürlich, Poker gehört zum GCLI. Das wird auch so bleiben und wir hoffen natürlich, dass uns die Spieler treu bleiben.
PokerExklusiv: Dann drücken wir Euch die Daumen, dass es vielleicht doch noch einen Erleichterung der Sperrlisten gibt und die Poker Community weiter zahlreich bei Euch am Start ist.
Yalcin „Cino“ Dündar: Danke!