Die CAPT Million, das größte Pokerevent Österreichs, geht in die finale Phase und zahlreiche Spieler haben sich angekündigt. Wir haben uns im Vorfeld kurz mit Thomas Lamatsch, dem Poker Manager der Casinos Austria unterhalten, um ein paar Turnierregeln durchzusprechen.

Gerade bei internationalen Turnieren gab es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Aufregungen um Entscheidungen der Turnierleitung. Bei der CAPT Seefeld im Januar gab es Wirbel um die „One Chip behind“ Regelung, aber auch rund um die WSOP, WPTs und EPTs wurde viel um „nicht eindeutige Regelungen“ diskutiert und es gibt viele Meinungen, was richtig wäre. Matt Savage hat in einem eher nichtssagenden Posting einen Reminder für den TDA Summit gesetzt, dass man vor allem die „One Chip behind Regelung“ nächstes Jahr unbedingt diskutieren muss.
Wir haben das zum Anlass genommen, um Thomas Lamatsch zu einigen Neuerungen bzw. Turnierreglungen bei Casinos Austria zu befragen.
Pokerexklusiv: Bei der Poker EM in Velden kam erstmals die Shot Clock zum Einsatz. Wird auch bei der CAPT Million mit Shot Clock gespielt?
Thomas Lamatsch: Ja, die Shot Clock wird bei den verschiedenen Turnieren eingesetzt. Bei der CAPT Million selbst ab vier Tischen, denn dort beginnen die wirklich relevanten Preisgeldsprünge. Beim High Roller, Mystery Bounty und auch bei der Mini CAPT Million werden wir zwei Tische vor ITM mit der Shot Clock starten.
Generell aber gilt – wenn es Probleme gibt, können und werden wir die Shot Closk ins Spiel springen.
Pokerexklusiv: Das bringt uns zur unsäglichen „One Chip behind“ Situation. Es gibt bislang keine generelle Regelung, wie gehen Casinos Austria damit um?
Thomas Lamatsch: Die Spieler dürfen regeltechnisch einen Chip SICHTBAR dahinter lassen. Es muss wirklich ersichtlich sein, dass es kein All-in ist. Wenn ein Spieler das aber öfters macht und auch versucht, sich einen Vorteil zu verschaffen, dann kann es durchaus sein, dass er auf eine 10 Sekunden Clock für seine Entscheidungen gesetzt wird.
Pokerexklusiv: Immer wieder ein strittiges Thema ist auch „Wann wird Hand für Hand“ gespielt?
Thomas Lamatsch: Wir spielen bei zwei oder drei Tischen „soft hand by hand“. Das geht an sich schneller als das klassische „Hand für Hand“ und eigentlich sorgt es damit auch für einen flüssigeren Spielverlauf. Die Floor Manager sorgen dafür, dass an keinem Tisch mehr oder weniger Hände gespielt werden. Ist ein Tisch schneller unterwegs, dann wird er pausiert werden, bis der andere aufholt. Natürlich ist es uns wichtig, dass wenn zwei Spieler an verschiedenen Tischen all-in gehen, dies auch der Fairness halber in derselben Hand passiert und die Platzierungen entsprechend vergeben werden. Und nicht nach „wer länger gewartet hat“.
Pokerexklusiv: Und dann kommen wir auch noch zum Lieblingsthema seit der WSOP – Stalling und Trash Talk. Beides sind Punkte, die für hitzige Diskussionen gesorgt haben.
Thomas Lamatsch: Auch hier wird deutlich und schnell im Sinne des Spiels entscheiden. Es gibt Verwarnungen, Penalties. Aber sicherlich keine endlosen „Bitte, Bitte“ Entscheidungen, sondern es kann wirklich bis zum Ausschluss gehen, wenn ein Spieler meint, es ausreizen zu wollen. Generell gilt – solange drei oder mehr Spieler in der Hand sind, gibt es keine Diskussionen über Hände, Vermutungen, Analysen und so weiter. Ist man Heads-up gibt es sicherlich mehr Spielraum. Aber ein penetrantes Nachfragen und oder Karten Aufdecken ist nicht erlaubt.
Pokerexklusiv: Dann wünschen wird Dir und Deinem Team eine erfolgreiche – und reibungslose CAPT Million. Wir sehen uns in Baden 😊
Thomas Lamatsch: Vielen Dank und ich freue mich, viele Spieler begrüßen zu können. Und wenn jemand über das Reglement mit mir diskutieren möchte, ist er jederzeit willkommen – abseits des Tisches.
